Über uns

EJWAU Flyer „Über uns“

25 Jahre Ev. Jugend Alt Wallmoden/Upen/Ringelheim (EJWAU)
1994-2019

An einem Abend im Jahr 1994, es war Montag, nach den Sommerferien, so ca. 21:47 Uhr im Büro des Pfarrhauses in der Dorfstraße 16 in Alt Wallmoden. Da muss es passiert sein. Nachdem der Kindergottesdienst geplant war und Zeit für eine der vielen Montag abendlichen Diskussionen war. War es Peter? War es Karsten? Egal! Es war nur ein kleiner einfacher Satz: „Wollen wir nicht selbst ein eigenes Zeltlager machen?“ 

Karsten war schon seit 1992 mit der Ev. Jugend im Innerstetal (EJI) unter Wofgang Thimm als Teamer ins Zeltlager gefahren. Peter war als „Leiterlehrling“ und Ko-Leiter 1993 & 1994 mit Wolfgang im Zeltlager. Und jetzt ein eigenes Zeltlager für die Kirchengemeinden Alt Wallmoden und Upen? Die Idee wuchs schnell und bald hatte sich ein erstes Team gefunden. Dazu gehörten Änne, Dorelies, Heiner, Katrin, Yvonne, Karsten, Stefan, Benni, Arne, Daniela und Peter. Aber wie sollte man die neue Gruppe nennen? Nach langem hin und her wurde es EJWAU – ausgesprochen „Äy-wau“.

Auf Seminaren in Alt Wallmoden, Rinteln, Wildemann und den Mittwochstreffs lernten sich die Teamer gegenseitig und ihre Aufgaben kennen. Und im Sommer 1995 ging es das erste Mal mit 40 Kindern ins Zeltlager an den Silbersee bei Treffelstein. In den Folgejahren ging es dann einmal nach Röddenau an der Eder, 22 mal nach Treffelstein und einmal nach Tiefenbach (beides im Oberpfälzer Wald). Und 2019 geht es nun ins 25. EJWAU Zeltlager zum 23. Mal nach Treffelstein.

Dieses Zeltlager beginnt dabei wie jedes Jahr wieder auf einer grünen Wiese. Mit einem LKW transportiert die EJWAU alles von den Klos, Duschen, Zelten, sowie Bastelmaterialien bis zu Strom- und Wasserleitungen zum Zeltplatz. Von Donnerstag, 5 Uhr morgens bis Sonntag, 17 Uhr bauen die Teamer alles auf, was für ein kleines Zeltdorf benötigt wird. Während die eine Hälfte der Teamer noch den LKW auslädt, legen die Techniker 180 Meter Schlauch bzw. Kabel für die Strom- und Wasserversorgung. Als erstes Zelt wird die Küche aufgebaut, so dass die Teamer gegen 9 Uhr ihr erstes Frühstück bekommen. Bis zur Ankunft der Kinder werden dann Zelte und Regale aufgebaut, das Teamerzelt eingerichtet, Klos und Duschen aufgebaut und Begrüßungsplakate für die Kinder gemalt. Spätestens ab Sonntag Nachmittag warten dann alle Teamer gespannt auf die Kinder.

Die Freude ist auf beiden Seiten groß, wenn die Kinder dann auf dem Platz ankommen. In den kommenden zwei Wochen heißt es Baden gehen im Silbersee, T-Shirts bemalen und batiken, Postkarten und Sockenmonster basteln, Gipsmasken erstellen und bemalen, Fußball und Wikingerschach spielen. Abends wird am Lagerfeuer bei Stockbrot zur Gitarre gesungen, in der Zeltlagerdisco getanzt, bei der Quizshow Fragen beantwortet oder in großen Gruppen Spiele gespielt. 

Wem das nicht reicht, kann sich aus der Sportkiste bedienen: Vom Tischtennisschläger über Frisbees, Federballschläger und Diabolos bis hin zu Basketbällen ist alles dabei. Auch Volleybälle zum Spielen auf dem Beachvolleyballplatz oder Fussbälle zum Spielen auf dem zeltlagereigenen Fußballplatz mit selbstgebauten Toren ist immer sehr beliebt. Und als wäre das nicht genug organisieren die Teamer Beachparty, Lagerhochzeit, „Schlag den Teamer“ oder Karaoke. Und natürlich darf das Wahrzeichen nicht fehlen: Mit den großen Kindern bauen die Teamer einen 5 Meter hohen Lagerturm. 

Großer Höhepunkt ist jedes Jahr die Robinsonnacht. Bei der Robinsonnacht wandern die Kinder mit ihren Teamern rund um den See und verbringen die Nacht irgendwo unter freiem Himmel am Lagerfeuer. Das alles macht hungrig. Bei so einem Zeltlager werden ca. 2000 Brötchen, 14 kg Kartoffelbrei, 30 kg Nudeln, 200 Liter Milch, 35 kg Hackfleisch, 300 Liter Tee, 25 kg Tomatenmark und vieles mehr verbraucht.

Und am Ende jedes Jahr das Gleiche: Die Tage im Zeltlager sind viel zu schnell vorbei. Am Nachmittag vor der Abreise gehen die Kinder nochmal ins 1,5 km entfernte Dorf, besuchen ein letztes Mal den Drachenturm und kaufen im Tante Emmaladen von „Mama Babl“ oder beim Metzger „Emmer“ Proviant für die Heimreise. Die letzte Nacht schlafen die Kinder alle gemeinsam am Lagerfeuer unter dem beeindruckenden Sternenhimmel am Silbersee. Und beim Einsteigen in den Bus fließen auf beiden Seiten die Tränen.

Rund um die EJWAU hat sich in 25 Jahren einiges getan. Die Kirchengemeinden wurden neu strukturiert, Pastor Peter zog von Alt Wallmoden nach Ringelheim und ging schließlich 2018 in den verdienten Ruhestand. Die Teamer haben einfach weitergemacht. Viele Teamer sind in dieser Zeit gekommen und gegangen. In den 25 Jahren waren über 140 unterschiedliche Teamer für die EJWAU unterwegs. Viele von Ihnen kommen jedes Jahr wieder auf einen kurzen Besuch in Treffelstein vorbei und freuen sich zu sehen, dass alles noch beim Alten ist. Über 1.200 Kinder haben in diesen Jahren an den Zeltlagern der EJWAU teilgenommen. Allein in diesem Jahr werden es wieder knapp 60 Kinder sein. Allein sechs von Ihnen sind die Kinder von Teamern oder Teilnehmern der ersten Stunde.

Aber die EJWAU ist längst nicht mehr nur eine reine „Zeltlagertruppe“. Im Jahresprogramm steht auch der Familiennachmittag an Himmelfahrt und der Winzige Wallmodener Weihnachtsmarkt (WWW) kurz vor Heiligabend, bei denen sich die Alt Wallmodener und Bekannte aus dem Umkreis im Pfarrgarten in Alt Wallmoden treffen. Außerdem sind die Jugendlichen beim Fest zwischen den Kirchen in Ringelheim und dem Teichfest in Alt Wallmoden aktiv. Aber auch bei diversen Festen in den Dörfern im Umkreis findet man EJWAU-Teamer beim Kinderschminken und Basteln.

Die EJWAU möchte auf diesem Weg auch einiges der tollen Unterstützung aus den Gemeinden zurückgeben. Etliche Menschen helfen uneigennützig in dem sie unsere Technik warten und erneuern, den LKW fahren oder uns Anhänger für das Zeltlager leihen. Dafür an dieser Stelle vielen Dank! 

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